Wenn die kalten Tage seltener werden, die ersten Knospen sprießen und die Sonne sich immer häufiger hinter den Wolken hervorwagt, weiß nicht nur der geneigte Hobbygärtner, dass der Frühling naht – und mit ihm beginnt zugleich auch die Vorbereitung auf die neue Gartensaison. Doch bevor es mit der Bepflanzung des Vorgartens losgeht, stellt sich vorab die Frage, wie die verfügbaren Flächen am besten genutzt werden können? Wie lässt sich die grüne Oase vor dem Haus möglichst effektvoll und zugleich pflegeleicht gestalten? Und welche Pflanzen, Stauden, Bäume und Sträucher eigenen sich überhaupt für eine nachhaltige Begrünung?
Es gibt bekanntlich facettenreiche Möglichkeiten, um den eigenen Vorgarten in eine wundervolle grüne Oase zu verwandeln – sei es mit immergrünen Hecken und Bäumen, einem naturbelassenen Gartenteich oder einem bunten Meer aus duftenden Blühpflanzen. Doch wer seinen Vorgarten nicht nur einladend und ansehnlich, sondern darüber hinaus auch möglichst nachhaltig gestalten möchte, sollte einige wichtige Dinge beachten, wie zum Beispiel die Verwendung von Kompost statt mineralischem Dünger. Denn während normaler Dünger aus dem Gartencenter nicht nur relativ kurzlebig ist und die Nitrate das Grundwasser belasten können (und zudem das gesunde Bodenleben beeinträchtigen), versorgt Bio-Kompost den Boden auf natürliche Art und Weise mit allen wichtigen Nährstoffen, die für ein gesundes Wachstum der Pflanzen sorgen.
Wer die grüne Oase vor dem Haus möglichst nachhaltig und biologisch wertvoll gestalten, dabei aber nicht auf einen grünen Sichtschutz verzichten möchte, sollte sich vor allem für heimische Hecken und Sträucher im Vorgarten entscheiden. Denn während exotische Ziersträucher weder verwertbare Früchte und Blüten, noch einen sicheren Rückzugsort für die ansässige Insekten- und Tierwelt bieten, stabilisieren einheimische Gehölze nicht nur das ökologische Gleichgewicht, sondern sind auch deutlich robuster in Bezug auf das Wetter in unseren Breitengraden. Darüber hinaus sind die meisten heimischen Sträucher über das gesamte Jahr hinweg dekorativ, was dem Vorgarten selbst im Spätherbst eine ansehnliche Optik verleiht. Tipp: Neben Wildrosen und Weißdorn eignet sich auch die sogenannte Heckenkirsche hervorragend für einen naturnahen Vorgarten.
Um den eigenen Vorgarten noch nachhaltiger und gleichzeitig auch nützlicher zu machen, empfiehlt sich das Anpflanzen von verschiedenen Kräutern und Gemüsesorten. Diese Nutzpflanzen haben aber nicht nur den Vorteil, dass sich dank den Blüten zahlreiche kleine Tiere und Bienen direkt heimisch fühlen, sie schmecken zudem auch noch ganz hervorragend. Und was gibt es schöneres, als einen frischen Salat und duftende Kräuter, direkt aus dem eigenen Garten? Bei der Auswahl der passenden Nutzpflanzen spielt vor allem der eigene Geschmack eine Rolle – ganz egal, ob man sich nun für Basilikum, Schnittlauch, Möhren, Zwiebeln, Gurken oder Bärlauch entscheidet. Allerdings sollte man in jedem Fall darauf achten, dass es sich bei dem Saatgut und den bereits vorgezogenen Anzuchtpflänzchen um Bio-Produkte handelt, da konventionelle Erzeugnisse häufig vorbelastet und deutlich anfälliger für Krankheiten und Parasiten sind.
Auch kleinere Vorgärten können überraschend viel Platz für Nutz- und Zierpflanzen aller Art bieten – dank dem sogenannten Hochbeet. Dabei handelt es sich um einen etwa 80 bis 100 Zentimeter hohen Kasten aus Holz oder Naturstein, der mit Grünabfällen (Rasenschnitt, Laub etc.), Gartenerde und Kompost gefüllt wird und dank seiner Höhe eine sehr rückenschonende Gartenarbeit ermöglicht. Darüber hinaus bieten Hochbeete aufgrund der natürlichen Wärmeentwicklung auch im Frühjahr und im Spätherbst optimale Wachstumsbedingungen für verschiedenste Kräuter-, Obst- und Gemüsesorten. Achtung: Um das Hochbeet vor unliebsamen Besuchern zu schützen, empfiehlt sich zum einen ein Wühlmausschutz, zum Beispiel ein engmaschiges Gitter, das am Boden des Hochbeetes angebracht wird. Zum anderen können Schnecken ganz einfach durch ein rund drei bis vier Zentimeter breites Kupferband am unteren Bereich oder an der oberen Kante des Hochbeetes auf elegante Art und Weise ferngehalten werden.
Wer seinen Vorgarten nicht nur zum Anbau von Kräutern, Obst, Gemüse und Salat nutzen möchte, sondern zudem auch großen Wert auf die Optik legt, kann natürlich auch Zierpflanzen im Naturgarten einsetzen. Doch auch hier empfiehlt es sich darauf zu achten, dass man möglichst nur heimische Pflanzen verwendet, die auch einen Mehrwert für die beheimatete Tier- und Insektenwelt bieten. Wie wäre es zum Beispiel mit hübschen Frühblühern, wie Narzissen und Schneeglöckchen? Oder einem farbenfrohen und aufsehenerregenden Wildblumenbeet mit Krokussen, Buschwindröschen und Gänseblümchen? Und zum Abschluss noch ein Geheimtipp: Wer möglichst lange etwas von der Blütenpracht haben und darüber hinaus auch den Vögeln etwas Gutes tun möchte, für den empfiehlt sich die sogenannte Wildrosen-Hagebutte ganz besonders – denn sie blüht nicht nur bis in den Winter hinein, sondern erfreut zudem auch sämtliche Gartenbewohner mit ihren vitaminreichen Früchten.