Was tun gegen die Inflation?

Bild von Bruno /Germany auf Pixabay (https://pixabay.com/de/photos/euro-scheine-geld-finanzen-870757/)

Viele Experten gehen derzeit davon aus, dass der Höhepunkt der Inflation mit dem Oktober 2022 erreicht wurde und nun mit einer sinkenden Inflationsrate zu rechnen ist. Aber selbst bei einer Stabilisierung der Geldentwertung auf moderatem Niveau werden uns Inflationsraten von etwa 6 Prozent wahrscheinlich auch über einen langen Zeitraum dieses Jahres nicht erspart bleiben.

Da viele Deutsche während der Coronazeit relativ große Geldvermögen angespart haben, werden sie jetzt besonders hart von der Teuerung der Waren und Dienstleistungen getroffen. Leider ist es für Privatleute auch nicht leicht der Inflation zu entkommen, doch es gibt bessere und schlechtere Wege, sein Geld zu schützen.

Die Rückkehr der Zinsen

Der erste Ratschlag gegen hohe Inflationsraten ist es, überschüssiges Kapital zu investieren, denn nichts wird von der Geldentwertung so hart getroffen wie das ersparte Geldvermögen. Die Investition in dauerhafte Werte wie Immobilien oder die Erfüllung langgehegter Wünsche wie ein teurer Urlaub oder eine Uhr können auch für Privatpersonen ein Weg sein, einen Teil ihres Geldes vor der Entwertung zu schützen.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht könnte es sogar rentabel sein, anstehende Investitionen mit Krediten zu finanzieren, denn auch die Kreditsumme wird durch die Inflation weniger wert. Allerdings ist das klassische Investment der Privatleute, die Immobilie, schon vor der aktuellen Teuerung preislich eher überbewertet gewesen und eine Entspannung des Marktes ist nach wie vor nicht in Sicht. Ein Hauskauf ist für viele daher momentan nicht attraktiv oder gar nicht erschwinglich.

Die derzeit als Reaktion auf die Inflation angehobenen Zinsen machen Kredite und vor allem die monatlichen Raten teurer, sodass bei gleichem Einkommen heute bereits nur noch deutlich niedrigere Kreditsummen bewilligt werden als noch vor einem halben Jahr. Insbesondere für Geringverdiener hat die Rückkehr der Zinsen aber auch eine positive Seite, denn es werden das erste Mal seit langer Zeit wieder Sparzinsen gezahlt.

Anstatt das Einkommen und Vermögen zinslos auf dem Girokonto liegenzulassen, könnte es sich daher wieder lohnen, zu sparen. Ein Sparkonto eröffnen heutzutage viele Menschen nicht mehr unbedingt bei ihrer Hausbank, bei der sie auch ihr Girokonto haben, sondern bei der Bank mit dem besten Angebot. Ist man gewillt, hier stets auf die besten Konditionen zu achten und im Zweifel auch zu wechseln und möglicherweise sogar Wechselprämien wie zur Zeit vor der Finanzkrise mitzunehmen, kann man die persönliche Inflationsrate zumindest etwas reduzieren.

Echten Inflationsausgleich bieten nur Aktien

Möchte man jedoch einen echten Inflationsausgleich erzielen, müsste man Renditen zwischen sechs und zehn Prozent anpeilen, was allein durch Sparen nicht erreichbar ist. Selbst wenn man mittel- oder langfristige Sparmodelle wie Festgeld oder das Zeichnen von Staatsanleihen wählt, wird man dieses Jahr voraussichtlich nicht einmal in die Nähe eines echten Inflationsausgleichs kommen. Echte Anlageexperten, die bereit sind, das entsprechende Risiko einzugehen, könnten sich vielleicht mit Unternehmensanleihen schadlos halten, aber die Risiken sind für Laien kaum überschaubar.

Privatpersonen, die auf der Suche nach hohen Renditen mit vergleichsweise niedrigem Risiko sind, sollten sich daher auf Aktien fokussieren. Wählt man große Unternehmen aus dem DAX und wichtigen Branchen wie der Energiewirtschaft, der Chemie- und Pharmaindustrie oder der Autoindustrie, ist zumindest das Risiko eines Totalausfalls der Aktie als äußerst gering zu bewerten. Kursverluste anstelle der erwarteten Zugewinne bleiben allerdings als Risiko stets bestehen.

Der Aktienhandel sollte daher immer nur mit Geld, welches ansonsten keine Verwendung fände oder in den Luxuskonsum fließen würde und niemals mit Geld, welches für die Deckung der regelmäßigen Kosten oder Ähnliches benötigt wird, betrieben werden. Wer mit Aktien in der Tendenz eher sparen und weniger auf Kursgewinne spekulieren möchte, der sollte sich außerdem mit dem Begriff der Dividendenrendite vertraut machen.

Die Dividenden werden unabhängig vom Kurswert und stattdessen basierend auf der Unternehmensstrategie und dem operativen Gewinn des Geschäftsjahres pro Aktie ausgeschüttet. Die Dividendenrendite setzt die Dividende in Relation zum Kurs der Aktie und gibt damit eine Art Preis-Leistung-Bewertung der Aktie. Wenn Aktien der Vermögensanlage dienen sollen, also nicht ständig basierend auf den neuesten Kursentwicklungen gekauft und verkauft werden sollen, ist dies die wichtigere Kennzahl.

Im Jahr 2022 waren hier etwa Aktien der Unternehmen Mercedes-Benz mit einer Dividendenrendite von 8,14 Prozent, BMW (8,04 Prozent) sowie BASF (7,33 Prozent) besonders attraktiv. Aktien dieser Unternehmen mit einem Wert von 100 Euro (fiktiver Kurs) hätten im letzten Jahr also eine Rendite von 7 bis 8 Euro erwirtschaftet und damit in etwa die Inflation abgedeckt.

Teile diese Seite

Categories: